Drei, fünf, neun, 14 oder reicht schon eine Folienschicht? Seit Beginn der ersten einlagig extrudierten Folien in den 1950er Jahren hat sich viel getan. Erste mehrschichtige Folien konnten durch das sogenannte Coextrusionsverfahren bereits in den 1970er Jahren hergestellt werden. Seitdem hat sich die Coextrusion stets weiterentwickelt, sodass mit der Jahrtausendwende bereits 7 Schichten gleichzeitig extrudiert werden konnten und heute sogar 14 Schichten und mehr. Die Vorteile der Coextrusion liegen auf der Hand. Es können verschiedene Polymere miteinander kombiniert werden.
Anwendungen mit hohen Barriereeigenschaften kommen aktuell ohne Mehrschichtfolien gar nicht aus. Da die meisten Polymere miteinander unmischbar sind, müssen sie aber durch Haftvermittler miteinander verbunden werden, um in der Anwendung nicht zu delaminieren. So kommen schnell allein 3-5 Haftvermittlerschichten pro Verbund zusammen. Mehrschichtfolien bieten auch das Potential insgesamt dünnere Folien herstellen zu können und somit den Gesamtmaterialeinsatz zu verringern, lassen sich aber nur schwer recyceln. Monofolien mit nur einer Polymerkomponente lassen sich gut recyceln, können aber bei weitem nicht die hohen technischen Anforderungen erfüllen. Mehrere Schichten bedeuten aber auch mehr Extruder, mehr Platzbedarf und mehr Energieverbrauch und somit zusätzliche Kosten. Damit die Coextrusionsfolien einem Stoffkreislauf zugeführt werden können, müssen die einzelnen Schichten vorher voneinander getrennt werden. Ohne Hilfsmittel sind Mehrschichtfolien aber gar nicht erst detektierbar.
Die Anzahl der Folienschichten sollte bei Produktinnovationen also von verschiedenen Seiten betrachtet werden. Durch Modifikationen der einzelnen Schichten sowie Oberflächenveredelungsverfahren können Schichten eingespart werden. Zusätzliche Schichten können wiederum gut für eine Verkapselung bei klebrigen Folien oder als Trennungshilfe für ein Recycling nach der Nutzungsdauer sein. Lassen Sie sich durch Experten auf dem Gebiet der Folienextrusion beraten und binden Sie uns in Ihre Folienentwicklungen mit ein, damit die Frage nach der geeigneten Anzahl an Folienschichten keine philosophische wird.