„Es dauert fünf Sekunden, das zu produzieren, fünf Minuten, es zu nutzen und etwa 500 Jahre, es wieder abzubauen.“ (EU-Kommissar F. Timmermanns)

„Wenn wir nicht die Art und Weise ändern, wie wir Kunststoffe herstellen und verwenden, wird 2050 in unseren Ozeanen mehr Plastik schwimmen als Fische“, erklärte der erste Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans und verdeutlicht die Lage weiter. Europäer produzieren jedes Jahr 25 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle, dabei werden aber weniger als 30 % für das Recycling gesammelt. Der Rest landet auf Müllkippen, in Verbrennungsanlagen, in den Meeren und der Umwelt. Ziel muss es also sein, Kunststoffabfälle an Land, in der Luft und im Meer zu reduzieren.

Die Europäische Union hat eine Strategie für Kunststoffe herausgegeben, die eine langfristige Lösung für Kunststoffabfälle beinhaltet. Bis zum Jahr 2030 sollen demnach alle Kunststoffverpackungen recyclingfähig sein, der Verbrauch von Einwegkunststoffen reduziert und die absichtliche Verwendung von Mikroplastik beschränkt werden. Diese Maßnahmen sollen die Grundlage für eine neue Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe darstellen. Die Recyclingfähigkeit führt somit nicht nur zu Veränderungen bei der Entsorgung, sondern auch zu Neuerungen bei Design, Herstellung und Verwendung. Ziel ist neben dem Umweltschutz auch die Schaffung einer neuen Kunststoffwirtschaft. Daraus ergeben sich Chancen für Produkt- und Prozessinnovationen, Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Neben der Kunststoffstrategie hat die Europäische Union zusätzlich einen Überwachungsrahmen angenommen. Dadurch soll der Übergang zur Kreislaufwirtschaft überwacht werden, sowohl auf EU- als auch auf nationaler Ebene.

Kunststoffe können so gut wie kaum ein anderer Werkstoff am Ende ihres Lebenszyklus verwertet werden.  Die Einführung der Kunststoffstrategie schafft Verbindlichkeit und einen Anreiz für das Recycling von Kunststoffen. Außerdem werden mögliche Handlungspotentiale und Entwicklungspfade aufgedeckt, um die Recyclingquote Schritt für Schritt zu erreichen. Die Benennung konkreter Ziele durch die Europäische Union legt die Meilensteine für die Ausrichtung der Kunststoff-Branche in den nächsten Jahren fest.

 

Quellen:

https://ec.europa.eu/germany/news/20180116-plastikstrategie_de

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-01/umwelt-eu-kommission-strategie-plastikmuell-vermeidung

https://www.kunststoffe.de/specials/kunststoff-recycling

 

Mögliche Konsequenzen für Unternehmen, die dieser Richtlinie nicht nachkommen, sind aktuell noch nicht festgelegt. In jedem Fall ist eine stoffliche Wiederverwertung aus ökologischen Gründen gegenüber einer energetischen Verwertung vorzuziehen und auch aus ökonomischer Sicht interessant. Möchten Sie die Recyclingquote Ihrer Kunststoffprodukte erhöhen oder Produkte entwicklen, die sowohl dem gesellschaftlichen Interesse als auch Ihrem Produktportfolio gerecht werden, stehen wir als Entwicklungspartner gern für Sie bereit.